Oberlausitz

Da wir in diesem Jahr bisher kaum Motorrad gefahren sind, wollen wir die Urlaubswoche im September gerne für eine Motorradtour nutzen.
Ein Blick auf die Deutschlandkarte zeigt, dass es im Osten noch viele Orte gibt, die wir bisher nicht besucht haben.
Nach einigen Internet Recherchen wählen wir das Städtchen Bautzen in der Oberlausitz für unser Quartier aus.
Da wir auf keinen Fall Autobahn fahren möchten, planen wir für die An- und Abreise jeweils eine Übernachtung ein.
Für die Anreise wählen wir die südlichere Route. Bundesstraßen und kleinere Landstraßen wechseln sich immer wieder ab.
Am ersten Tag ist der Thüringer Wald das interessanteste Revier. Zwischen Schmalkalden, Oberhof und Ilmenau gibt es herrliche kurvige und dazu kaum
befahrene Strecken.
Nach 400 Kilometern kommen wir in Hermsdorf im Hotel zum Schwarzen Bär an. Ein leckeres Abendessen rundet den Tag ab.
Am zweiten Tag erwartet und das Erzgebirge. Auch hier gibt es viele abwechslungsreiche Strecken. Nach ein paar Kilometern durch die sächsische Schweiz ist dann die Oberlausitz erreicht.
In Bautzen haben wir eine nette kleine Pension gebucht. Das Zimmer ist zwar nicht groß, aber sehr sauber und mit eigenem Eingang. Morgens wird im Gemeinschaftsraum ein Frühstück serviert und für die Motorräder gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.
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Bautzen ist eine Große Kreisstadt mit etwa 40.000 Einwohnern. Die historische Altstadt liegt in malerischer Lage über der Spree.
Von unserer Pension aus sind es etwa 10 Minuten zu Fuß in die Altstadt. Wir haben während unseres ganzen Aufenthaltes tolles Spätsommerwetter, so dass wir jeden Abend einen Spaziergang in die Stadt machen. Sightseeing und Abendessen lässt sich somit perfekt kombinieren.
Vom Protschenberg hat man eine herrliche Aussicht auf die Altstadt mit Stadtmauer und der alten Ortenburg. Auch der Gedenkstätte Bautzen, dem "Stasi-Knast", statten wir an einem Abend einen Besuch ab.
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Unsere erste Tagestour führt uns in das Oberlausitzer Bergland mit seinen sanften Hügeln und Bergen. Auf kleinen Straßen fahren wir durch viele hübsche Ortschaften.
Die Zittauer Berge mit ihren markanten Felsgebilden aus Sandstein sind eines der kleinsten deutschen Mittelgebirge.
In den Dörfern findet man die für das Dreiländereck typischen Umgebindehäuser.
Wahrzeichen der Zittauer Berge ist der Berg Oybin mit Burgruine und Klosterkirche.
Der siebzehn Meter hohe Kelchstein bei Oybin sieht beindruckend aus und ist als Kletterfelsen bekannt.
Vom Aussichtspunkt Sudetenblick hat man einen herrlichen Weitblick auf das Riesengebirge.
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Bei Zittau liegt das Dreiländereck D-CZ-PL. Entlang der Lausitzer Neiße gelangen wir nach Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands direkt an der polnischen Grenze. Auch hier gibt es eine gut erhaltene Altstadt zu erkunden.
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Die zweite Tour geht Richtung Norden in das Lausitzer Seenland. Durch das Fluten stillgelegter Braunkohletagebaue entsteht hier Europas größte künstliche Wasserlandschaft.
Wir kommen vorbei am Industriepark Schwarze Pumpe mit seinem Braunkohle-Großkraftwerk und am Tagebau Nochten.
Ziel ist Bad Muskau an der Lausitzer Neiße. Bekannt ist der Kurort durch den Fürst-Pückler-Park, der zum UNESCO Welterbe gehört.
Wir kommen allerdings nur bis zum Neuen Schloss des Fürsten Pückler, das eine imposante Dreiflügelanlage ist.
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Auch für einen Abstecher in die Sächsische Schweiz reicht die Zeit noch. Mein erster Motorradurlaub vor mehr als zwanzig Jahren war im Elbsandsteingebirge. Besonders das Kirnitzschtal mit der Kirnitzschbahn und dem Hotel Forsthaus haben wir noch in guter Erinnerung. Wir waren neugierig, was sich dort in den letzten Jahren verändert hat. Die Straße entlang der Kirnitzsch jedenfalls hat einen neuen Belag bekommen;-)
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Auf der Heimreise Richtung Westen streifen wir kurz Brandenburg bevor wir Sachsen-Anhalt erreichen. Soweit das Auge reicht riesige Felder, zu dieser Jahreszeit abgeerntet. Die bei uns üblichen Bäume und Hecken fehlen, die großen Flächen sind ein Erbe der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR. Der durchschnittliche landwirtschaftliche Betrieb ist hier heute etwa viermal so groß wie im Bundesdurchschnitt.
Unser Etappenziel ist die Welterbestadt Quedlinburg.
In der historischen Altstadt befinden sich über 2000 Fachwerkhäuser, kopfsteingepflasterte Gassen und viele kleine Plätze.
Wir wohnen direkt am Markt und blicken auf das Renaissance-Rathaus mit der Roland-Statue.
Vom Schlossberg genießen wir den Blick über die roten Dächer der Altstadt.
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Weiter geht es durch den Harz, mal auf kleinen schmalen Wegen, dann wieder auf gut ausgebauten Landstraßen.
An der Weser angekommen, laden wir uns bei unserem Freund Tom auf einen Kaffee ein. Danach geht es dann auf direktem Weg Richtung Heimat.